Kleine Künstler sind stolz auf »ihr Buch«

Fränkische Landeszeitung
Montag, 23. Juli 2012

Kinder hatten Feuchtwangen-Geschichte der Autorin Renate Hartwig illustriert – Auflage von 1000 Stück

FEUCHTWANGEN (ehe) –An der Grundschule-und Mittelschule Feuchtwangen-Land konnte jetzt das fertige Ergebnis eines ungewöhnlichen Kinderbuch-Projekts präsentiert werden. „Die musizierende Stadt“ heißt die Erzählung der im schwäbischen Nersingen lebenden Autorin Renate Hartwig, die jetzt in gedruckter Form vorliegt. Den kreativen Part hatten Schülerinnen und Schüler der zweiten und dritten Klasse beigesteuert, denn sie malten tolle Illustrationen und gaben der Geschichte damit einen besonderen kreativen „Zusatzkick“.

Die Handlung spielt in einer musikalisch kreativen Stadt. In den Mittelpunkt des Geschehens wurden die Kreuzgangspiele, das Schulorchester, eine Zeisigfamilie und natürlich viele Kinder gerückt. Die von den Schülern angefertigten Illustrationen zeigen unter anderem das Feuchtwanger Wappen, den Sulzachpark, den Marktplatz und das Kreuzganggeviert sowie die Musikschule und das Sängermuseum.

Nahezu ein ganzes Schuljahr sei von der Kontaktaufnahme mit der Autorin bis zur Herausgabe des Druckwerks vergangen. Dieses gemeinsame Projekt sei einmalig für die Schule und habe die gestalterische Begabung vieler Kinder gezeigt, resümierte Schulleiter Klaus Markert und dankte besonders Konrektorin Beate Franz, die „die Fäden gezogen“ hatte. In vielen Stunden hätten die Buben und Mädchen zu Pinsel und Wasserfarben gegriffen und tolle Bilder gemalt. Deshalb sei es besonders ihre Arbeit, die in diesem Buch festgehalten wurde, erklärte Rektor Markert. Letzendlich sei das Ganze „ein Sozialprojekt“ gewesen, denn die Kinder hätten sich zusammensetzen und diskutieren müssen, welche Motive am besten zur Geschichte passten, betonte dritter Bürgermeister Martin Stümpfig. Als Kommune und Kooperationspartner „freuen wir uns natürlich, dass es ein Buch von Schülern über unsere Stadt gibt“. Dieses Werk werde deshalb auch gebührend präsentiert, so Stümpfig.

Anschließend spielte die Flötengruppe der zweiten Klasse das Stück „Der Kuckuck und der Esel“. Der Schulchor der ersten Klasse stimmte zum Lied „Was machen wir mit müden Kindern“ an. Es sei nicht irgendein Buch über Feuchtwangen, sondern „euer Buch“, erklärte Bernd Großmann, Vertreter eines Feuchtwanger Geldinstituts, das das Projekt unterstützt hatte. Das Druckwerk stelle für die Schüler einen hohen ideellen Wert dar, denn sie hätten ihre Kreativität eingebracht. Es sei zu hoffen, dass die kleinen Künstler von heute eines Tages diese Geschichte an ihre Kinder weitergäben, so Großmann. Auch ein großer kunststoffverarbeitender Betrieb zählte zu den Unterstützern. Das sei nichts Ungewöhnliches, wenn das Projekt passe, erklärte Thomas Schoppik, Vertreter der Firma. Das Konzept und die Zusammenarbeit mit einer hiesigen Bildungseinrichtung hätten gestimmt. Deshalb habe man als heimischer Betrieb gerne geholfen, hob Schoppik hervor.

Es sei ihr ein Herzensanliegen, mit Kindern und Jugendlichen arbeiten zu dürfen. Deshalb habe ihr auch dieses besondere Feuchtwanger Buchprojekt viel Freude bereitet, erklärte Autorin Renate Hartwig. In Grundschulen könnten die Wurzeln für kreatives Schaffen gelegt werden. Man müsse aber die Schülerinnen und Schüler dementsprechend fördern.

Mit einer Auflage von 1000 Stück und einer speziellen Doppelbindung stelle sich das Feuchtwanger Buch als besonders robust dar und dürfte wohl so einige Schuljahre überstehen, erklärte Renate Hartwig, die abschließend den Buben und Mädchen für deren Mithilfe und den Kooperationspartnern für deren finanzielle Unterstützung dankte. Allerdings, so Hartwig, sei das Projekt an der Schule noch nicht zu Ende. Denn im neuen Schuljahr solle die Geschichte als Musical aufgeführt werden. Darüber hinaus würden die Originalbilder in den Räumen der VR-Bank für rund acht Wochen ausgestellt.